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ZIS Jahresbericht 2016/2017
ZIS Jahresbericht 2016/2017
Mehr Pyrotechnik in deutschen Stadien, viele Verletzte und hohe Arbeitsbelastung für die Polizei
Die Arbeitsbelastung der Polizei durch Fußballspiele ist in der Fußballsaison 2016/17 wieder gestiegen. Das belegen die Zahlen der Zentralen Informationsstelle Sporteinsätze (ZIS) für die erste bis dritte Liga im neuen Jahresbericht zur Saison 2016/17.

Rund 2,24 Millionen Arbeitsstunden investierte die Polizei in die Einsätze bei Fußballspielen. Das sind knapp sieben Prozent mehr als im Vorjahr. In der Saison 2015/16 war die Anzahl der Arbeitsstunden um 6,5 Prozent gesunken, lag aber immer noch über zwei Millionen Stunden.

 

Der Einsatz von Pyrotechnik stieg um 18 Prozent auf 669 eingeleitete Verfahren. In der Saison 2015/16 hatte die ZIS zwar einen deutlichen Rückgang um 36 Prozent verzeichnet. 2017 hat die UEFA eine unabhängige Studie in Auftrag gegeben, die nun auch auf wissenschaftlicher Basis eindeutig belegt, dass Pyrotechnik in Stadien nichts zu suchen hat. „Die Gefahren, die von Pyrotechnik ausgehen, lagen für die Polizei immer klar auf der Hand“, so der Leiter der ZIS, Jürgen Lankes. „Die nun auch wissenschaftlich belegten und in der Studie beschriebenen Gefahren von Gesundheitsschäden durch das Einatmen giftigen Rauchs, die Gefahr schwerer Verbrennungen und die Geschosswirkung oder das Auslösen von Panikreaktionen bestärken uns in unserer Auffassung: Der Missbrauch von Pyrotechnik in den Fußballarenen ist schlicht inakzeptabel", sagte Lankes. In der Saison 2016/17 sind 50 Menschen bei Spielen der ersten bis dritten Liga durch Pyrotechnik verletzt worden, darunter 29 unbeteiligte Personen.

 

Die Zahl der Verletzten insgesamt stagniert mit einem Minus von drei Prozent auf hohem Niveau.1226 Menschen trugen durch Gewalt bei Fußballspielen Verletzungen davon. 504 davon waren Unbeteiligte.

 

Die Anzahl der eingeleiteten Strafverfahren blieb nahezu gleich (7.988, plus 3 %). Einen deutlichen Rückgang (minus 30 % auf 9.440) gab es bei den freiheitsentziehenden Maßnahmen durch die Polizei. „Das ist vor allem einzelnen Spielen der europäischen Wettbewerbe sowie dem Spielbetrieb der Bundesliga der Vorsaison geschuldet, bei denen es eine sehr hohe Anzahl freiheitsentziehender Maßnahmen gab“, betonte Lankes. So war in der Saison 2015/16 auch eine außergewöhnliche Steigerung von 40 Prozent für diesen Wert festgestellt worden.

 

Der Eindruck, dass politisch motivierte Täter zunehmend den Fußball als Bühne nutzen, bestätigt sich durch die polizeiliche Statistik nicht. Nur drei Prozent der ermittelten Störer (rund 300 Personen) hatten auch Erkenntnisse über politisch motivierte Straftaten aus dem rechten Spektrum, rund 1,3 Prozent oder 140 Personen hatten Erkenntnisse aus dem Bereich der linksmotivierten politischen Straftaten. Rechtsmotivierte Straftaten im Zusammenhang mit Fußballspielen reduzierten sich um ein knappes Drittel von 100 in der Saison 2015/16 auf 71 in der letzten Saison.

 

 

 

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