Mit einem Pilotprojekt in zunächst drei Polizeibehörden startet die Landesregierung die flächendeckende Einführung von Smartphones für die Polizistinnen und Polizisten in Nordrhein-Westfalen. „Damit werden wir im Bereich der mobilen Kommunikation die am besten ausgestattete Polizei Deutschlands sein. Wir bringen die Technik an den Einsatzort und nicht den Einsatzort zur Technik“, sagte Minister Herbert Reul heute (7. Juni 2019) bei der Präsentation der Smartphones und der dazugehörigen Software bei der Dortmunder Polizei.
Die Behörde nimmt neben den Kreispolizeibehörden in Wesel und Recklinghausen an einem Pilotprojekt teil, das die Smartphones acht Wochen lang einem Praxistest unterzieht. Von September an werden die Geräte nach und nach landesweit ausgeliefert. Ziel ist, bis zum Frühjahr 2020 alle Behörden mit insgesamt 20.000 Smartphones auszurüsten. Jeder operativ arbeitende Polizist in Nordrhein-Westfalen hat dann Zugang zu ihnen. Entweder als persönliche Ausstattung oder im Rahmen eines Pool-Gerätes. „Damit startet die Polizei ins digitale Zeitalter. Wir schaffen so Synergien und entlasten so die Polizisten und Polizistinnen, damit sie sich besser auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können: Im Land, auf der Straße und in den Städten für Ordnung und Sicherheit zu sorgen“, so Reul.
Zunächst stehen den Polizistinnen und Polizisten drei spezifische Programme zur Verfügung. Dabei handelt es sich um einen Messenger zur Kommunikation untereinander, um eine Auskunftsapp, die einen Abgleich mit dem polizeilichen Datenbestand ermöglicht und einen Dokumentenscanner, der künstliche Intelligenz zum Einlesen etwa von Personalausweisen, Führerscheinen oder Kfz-Kennzeichen nutzt.
„Nach und nach werden wir weitere Anwendungen entwickeln, um die Digitalisierung der Polizei voran zu treiben. Das Smartphone wird so schnell eines der zentralen technischen Geräte innerhalb der Polizei werden“, so Reul. So soll ein nächster Schritt die vollständige digitale Aufnahme leichter Verkehrsunfälle sein und die Identifikation von Personen durch ihren Fingerabdruck.
Bei den Geräten handelt es sich um das besonders robuste IPhone 8. Personenbezogene Daten werden nicht auf ihnen gespeichert. Verschlüsselte Übertragungen und ein zertifiziertes Rechenzentrum der Polizei garantieren die Sicherheit der Daten. Hinzu kommen Fernadministration und Fernlöschen sowie eine Zwei-Faktor-Authentifizierung. Insgesamt investiert Nordrhein-Westfalen bis 2022 rund 50 Millionen Euro in die mobile Kommunikation der Polizei. „Wir verfolgen eine klare, digitale Strategie. Wir überlegen zuerst, was sinnvoll ist, und das setzen wir dann um. Ein Schritt nach dem anderen. Und auch dabei gilt: Wir wollen, dass unsere Polizistinnen und Polizisten bestmöglich ausgestattet sind“, so Reul.