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Taschenprojekt "Aus Alt mach Neu"
Wie aus unbrauchbaren Polizei-Bannern Taschen werden
Eine neue Kampagne, ein neues Design oder Beschädigungen: Das alles sind Gründe für das Abhängen alter Banner und Fahnen, die an Brücken, Geländern, oder in Rollups regelmäßig zum Einsatz kommen. Die ausgedienten Stoffe landen dann in der Regel erst einmal in den Kellern der Polizei und werden nach einiger Zeit entsorgt. Doch eigentlich ist es bedauerlich, dass diese teils hochwertigen Stoffe weggeworfen werden. 

Sebastian Held

Die Polizei im Hochsauerlandkreis hat sich daher für eine ganz spezielle Variante der Wiederverwertung entschieden. Nachdem man in den Kellern der Dienstgebäude zahlreiche alte Banner- und Fahnenstoffe gesammelt hatte, machte man sich in der Region auf die Suche nach einem Partner für ein Recycling-Projekt. Aus den alten Stoffen sollten, wenn möglich, Taschen hergestellt werden. Die Werkstatt „EnsTeC“ in Meschede, die Menschen mit Behinderungen beschäftigt, traute sich dieses Projekt zu. Bereits im September 2017 wurden dann die ersten Stoffe an diese Caritas Werkstatt übergeben. Der Standortleiter Michael Scholand stellte eine Arbeitsgruppe zusammen, die sich um die Ausgestaltung und Herstellung der Taschen kümmerte. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erstellten zunächst die ersten Schnittmuster und entwarfen die ersten Taschenmodelle. Ein Shopping-Bag und die klassische Stofftüte waren die ersten Ergebnisse.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Arbeitsgruppe unter der Federführung von Petra Feischer waren begeistert – genau wie die Kreispolizeibehörde. Gemeinsam entschied man sich für vier Taschen-Modelle. Ein großer Shopping-Bag und eine Umhängetasche aus festem Bannermaterial sowie einen Turnbeutel und eine Einkaufstasche aus Stoff. 

Jede Tasche ist ein Unikat
Mitte April 2018 war es dann soweit: Das Projekt konnte der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Durch die Präsentation erhoffte man sich weitere Mitstreiter, da der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis nach und nach die benötigen Stoffe ausgehen werden. Den Verkauf der Taschen organisiert die Caritas über lokale Caritas-Läden. Polizeiintern können die Taschen ebenfalls erworben werden. An jeder Tasche arbeiten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zwei bis drei Stunden. Jede Tasche ist ein echtes Unikat und aus den Materialresten werden weitere Etuis, Portemonnaies und Ähnliches genäht.

„Im Hinblick auf den Umweltgedanken wird man mit diesem Projekt nicht die Welt verändern, aber man kann Denkanstöße geben und Vorbild sein“, sagte Landrat Dr. Karl Schneider. Klaus Bunse, Abteilungsleiter Polizei der Kreispolizeibehörde Hochsauerlandkreis, ergänzte: „Es ist eine Win-Win-Situation. Wir können aus unseren alten Stoffen noch etwas Nützliches machen und unterstützen zeitgleich ein tolles soziales Projekt.“ Und auch Caritas-Mitarbeiter Michael Scholand hofft auch Nachahmer: „Das soll Schule machen.“ Er will die Caritas-Verbände in ganz Deutschland auf dieses Projekt aufmerksam machen. 

Macht mit!
Durch dieses Projekt entstehen der Kreispolizeibehörde keinerlei  Kosten. Die Polizei bringt das ausgediente Grundmaterial zur Caritas, die dann die zusätzlichen Stoffe, wie Reißverschlüsse und Tragegurte, zur Fertigung der Taschen ergänzt. Mit dem Verkauf durch die Caritas werden die Material- und Personalkosten gedeckt. So lange alte Fahnen- und Bannerstoffe in den Polizeikellern schlummern, wird eine sinnvolle Arbeit für Menschen mit Behinderungen geschaffen und ein wertvoller Beitrag zum Umweltschutz geleistet. Die Initiatoren appellieren: "Schaut in die Keller und macht mit!"

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