Ein Fußballfest ohne Grenzen

Polizei und Fans vor dem Spiel Deutschland gegen Portugal
Ein Fußballfest ohne Grenzen
Das SKB-Team-Deutschland zieht anlässlich der UEFA EURO 2020 eine positive Bilanz. Lesen Sie hier einen persönlichen Erfahrungsbericht. 

Nach einem Jahr Verzögerung durch die COVID-19-Pandemie konnte nun endlich die paneuropäische UEFA EURO 2020 in zehn Ländern und elf Spielorten stattfinden. Das SKB-Team-Deutschland war unter der Delegationsleitung von Polizeidirektorin Susann Zschiesche und Einsatzkoordinator Polizeioberkommissar Tino Zöllkau (beide LZPD NRW) in einem Team Vor- und einem Team Hauptrunde mit von der Partie. Der Einsatz war aus unserer Sicht viel zu kurz, aber auf das Abschneiden „der Mannschaft“ hatten wir leider keinen Einfluss.

Umfangreiche Vorbereitungen notwendig

Die Vorbereitungen und die Organisation im Hinblick auf dieses Turnier haben sich als komplizierter herausgestellt als zunächst angenommen. Zum einen ist erstmalig eine UEFA EURO in zehn verschiedenen Ländern und elf verschiedenen Spielorten Europas und Asiens (Baku, Aserbaidschan) ausgetragen worden. Zum anderen haben die COVID-19-Pandemie, die dadurch verhängten unterschiedlichen Einreisebestimmungen der Länder und die Hygienekonzepte die Planungen erschwert. Erst Ende Mai wurde durch die UEFA bestätigt, dass der Standort München als Austragungsort bestehen bleiben wird und die deutsche Nationalmannschaft dort ihre drei Gruppenspiele austragen kann. Vor diesem Hintergrund konnten wir erst spät in die Feinplanung des Turniers starten. Doch dank zuverlässiger und immer zur Verfügung stehender Partner, innerhalb und außerhalb des LZPD NRW, konnte auch diese Hürde gemeistert werden. Wir möchten uns in diesem Rahmen recht herzlich bei den zahlreichen Unterstützern bedanken.
Das zehnköpfige „Team Vorrunde“, welches aus Szenenkundigen Beamtinnen und Beamten des gesamten Bundesgebiets bestand, konnte am 13. Juni 2021 nach München reisen. Vor Ort begann der Unterstützungseinsatz mit einer Teambesprechung, in deren Rahmen die letzten Details besprochen wurden: Wie sieht das polizeilichen Einsatzkonzept am Standort aus? Welche konkreten Aufträge, Rahmenvorgaben, Leitlinien sind zu beachten? Welche Erkenntnisse gibt es zum deutschen Fanaufkommen und zu den Gästefans? Welche Einsatzszenarien können auf uns zukommen? Welche Corona-Vorgaben sind zu beachten?

Enge Zusammenarbeit mit den Polizistinnen und Polizisten anderer Nationen

Nachdem diese und weitere Fragen geklärt werden konnten, begrüßte das SKB-Team-Deutschland die fünfköpfige französische Delegation. Da wir gemeinsam in einem Hotel untergebracht waren, haben wir uns mit den Kollegen aus Frankreich auf die kommenden Tage am UEFA Euro 2020 Spielort München einstimmen können. Auch die Polizeidelegationen aus Portugal und Ungarn sind im Zeitraum ihrer Spiele in demselben Hotel wie wir untergekommen. Dadurch sind uns ein ständiger, persönlicher Informationsaustausch und eine gemeinsame Freizeitgestaltung ermöglicht worden. Bei bestem Wetter durften wir, neben unserer Arbeit, die Stadt München mit ihren Sehenswürdigkeiten und hin und wieder auch die Idylle eines „Bayrischen Biergartens“ kennen lernen. 
Die Stimmung untereinander, sowohl im SKB-Team-Deutschland, als auch im Austausch mit den ausländischen Delegationen, ist von Anfang an sehr offen und durchweg positiv gewesen. Auch die Spielergebnisse haben dieser Grundstimmung keinen Abbruch getan. Generell muss die Zusammenarbeit mit den ausländischen Delegationen und der Polizei München, hier insbesondere den SKB München, positiv hervorgehoben werden.

Reibungsloser Einsatzverlauf für das SKB-Team

Der Einsatz bei den drei Gruppenspielen der deutschen Mannschaft in München ist reibungslos verlaufen und war im Zusammenwirken mit den ausländischen Delegationen und der Polizei München von gegenseitiger Anerkennung, professioneller Arbeit und Wertschätzung geprägt gewesen. Durch das SKB-Team-Deutschland sind im Verlauf der Einsätze deutsche Risikofans erkannt und angesprochen worden, sodass ein störungsfreier Einsatzverlauf geebnet werden konnte. 
Es ist festzuhalten, dass die EURO auch in Zeiten von der COVID-19-Pandemie ein Fußballfest ohne Grenzen gewesen ist. Bei den ersten beiden Begegnungen gegen Frankreich und Portugal haben deutsche Fans und Gästefans miteinander, ohne Hass und Gewalt, gefeiert. Im dritten Gruppenspiel gegen die Ungarn konnte eine größere Störergruppe schon im Vorfeld der Begegnung im Stadtgebiet festgestellt werden. Im Stadion hat das polizeiliche Konzept Wirkung gezeigt, sodass Störungen durch diese Gruppe rechtzeitig unterbunden werden konnten. Auch die Delegationsleitung, die in Uniform die Einsätze begleitet hat, ist durchweg auf fröhliche Menschen getroffen, die die Chance genutzt haben, um mit der Polizei und anderen Fans Gruppenfotos auf dem Marienplatz zu machen. Die deutsche Delegation hat bis zum dritten Gruppenspiel gegen Ungarn um das Weiterkommen der deutschen Mannschaft bangen müssen. Aber mit dem Schlusspfiff und dem Unentschieden stand fest, dass die deutsche Mannschaft als Zweiter die Gruppenphase beendet und sich somit doch noch für die Hauptrunde qualifiziert hat. Mit dem Schlusspfiff konnte das Backoffice der ZIS beim LZPD NRW endlich die Flugtickets nach London, zum Achtelfinale gegen England, buchen.  
Am Tag nach dem letzten Gruppenspiel hat sich die Delegationsleitung vom „Team Vorrunde“, verabschiedet. Die ZIS bedankte sich bei den acht SKB-Team-Deutschland Mitgliedern für die gute und professionelle Zusammenarbeit. Für die Delegationsleitung und das „Team Hauptrunde“ hieß es „Servus München, hello London“.
 

In dringenden Fällen: Polizeinotruf 110